Muttelsee, Degersee, Schleinsee - 29.06.2003
Ein Tag - Zwei Länder - drei Seen - (fast) drei Laker
Zunächst war jener Tag der Tag der Premieren: Erster gelakter See(nkomplex) in Baden - Württemberg mit Grenztouchierung Bayern, erste diesjährige Achterlakung, erster assoziierter Laker unter elf Jahren, und die Lüftung etlicher Geheimnisse waren die Ernte dieses herausragend schönen Sommertages.
GM Uli „Evangelista" A., AL Benjamin Asel Z. sowie VL Herb A. brachen zu bester Mittagshitze auf, um die zum Niederknieen schöne Seenplatte im moränenreichen oberschwäbischen Hinterland des Bodensees zu laken.
Zunächst sei hier der Hinweis erlaubt, dass der Begriff „Hinterland" ähnlich wie „Kindergarten" im Engelischen oder „le waldsterben" im Französischen auch den Eingang in die englische Hochsprache gefunden hat. Unwidersprochen aber auch unbelegt bleibt als Begründung die Eroberung dieses begnadeten Landstrichs durch anglophone Mitmenschen und die Übernahme ins Idiom dieser Volksgruppe.
Auf Grund der Unberührtheit des (zu jenem Zeitpunkt natürlich noch nicht assoziierten) Lakingbruders Benjamin Asel konnte der Satzung bezüglich ausreichender Würdigung und Beleuchtung des Themenkomplexes Fortpflanzung nicht in gebührendem Maße Genüge getan werden. Da GM Uli A. und VL Herb A jedoch am Vorabend eine Festlichkeit mit der Besichtigung schöner Menschen und deren mutmaßlicher Fähigkeiten zu allerlei nicht netzfähig zitierbarem Tun besucht hatten und hier ausreichend diskutierten (Zeugin: VL Dorothea B.-A.), wurde hier die bereits im Voraus vollzogene Absicht für die Tat genommen und für diesen Punkt volle Lakefähigkeit attestiert.
Nun: Wie hieß eigentlich der erste See? Richtig: Muttelsee (siehe Belegfotografie). Eingebettet in lieblichste gewellte Umgebung, stets in praller Schönheit voll im Blick, leider sich seiner Schönheit oft durch dichtes Röhricht dem unmittelbaren Zugriff entziehend, war dieser 2300ter als Auftakt in prallem Gesonn bald gefallen.
Woher nun die exakte Masszahl fragt der/die unbedarfte LeserIn /LakerIn? Korrekt vermutet: GM Uli A. hatte sich die Wundermaschine eines Schrittzählers zugelegt. Wer nun jedoch meint, dass Uli A. sich mit mächtigen Apparaturen an seinem (bekanntermaßen gewaltigen) Gemächt oder sonstigen zu achtersinnigen Assoziationen reizenden Vermessungen schreiten oder greifen musste: weit gefehlt!! Ein paar Schritte auf exakt vermessener Strecke, Schrittlänge- also wirklich die zollstockgenaue Abmessung der Strecke zwischen einer Fußspitze und einer Hackenkante, SET gedrückt, eingestellt, noch mal getestet und: Fettich. Kein Nachmessen mit häufig ungenauer Zigarettenschachtelkante, keine obskuren Sextantenmessungen, einfach Uli A. auf Strecke schicken und alles lakerbedingte und -verursachte Tun ist im Kasten. Supie!
Kurze Fahrt zum nächsten Event: Achterlakung des Degersees und des Schleinsees. Zunächst wurde an schattigem Platz der Kraftwagen geparkt. Dann Aufbruch an der sonnenbeschienenen Nordseite des Degersees und bald darauf die erste Überraschung für die beiden Erstumrunder Uli A. und Benjamin Asel Z.: Das beigefügte Fotodokument zeigt, das die weibliche Brust, die Nährmutter alles Schönen, Inbegriff des antiken Fruchtbarkeitsmythos, ihre Heimat in diesem prallbarocken Landstrich hat. Weiteres Erklimmen von Höhen, da auch hier das undurchdringliche Schilf kein direktes Laking zulässt. Auch Altoberschwabe Herb A., VL, lernte diese speziellen Wege erst anlässlich dieses Laking kennen.
Nach kurzem Führbassschreiten Abbiegen in Richtung Schleinsee. Ein herrlich in abwechselnder Wald- und Weidelandschaft liegender See, dessen wahre (innere und flächenmäßige) Größe sich erst nach Betrachtung aus westlicher Richtung von erhabener Stelle aus erschließt, erfreut Auge, Herz und Sinne.
Nur durch genaues Kartenstudium fand die Gruppe Einlass ins Paradies des finalen Lakingabschlusses des Degersees. Durch schattenspendende Haine vorwiegend aus Nadelgehölz kämpfte sich die Kleingruppe vor, nicht ohne einen Reiher auf oberstem Baumgeäst gesichtet zu haben. Ansonsten hielten sich Flora und Fauna zurück, auch konnte kein Dickicht ausgemacht werden, in dem sich durch die Hitze animierte und voll- oder teilentkleidete Gruppen ausruhten oder dergl.
Immerhin 8700 Meter wurden hier abgeschrubbt und die verdiente satzungsgemäße Bierapplikation erfolgte erst im schattigen heimischen Terrassenreich.
AL Benjamin Z. war durch leichte einlitrige Osaft-Infiltrationen (oral, versteht sich) wieder unter den Lebenden und konnte dann mächtig der dargebotenen Speise frönen.
Uns gemahnte das Geschaute an die Worte Hölderlins (Auszug):
Lange lieb ich dich schon, möchte dich, mir zur Lust
Muttel nennen, und dir schenken ein kunstlos Lied,
Du, der Vaterlandsseen
Ländlichschönste, so viel ich sah.
Muttel nennen, und dir schenken ein kunstlos Lied,
Du, der Vaterlandsseen
Ländlichschönste, so viel ich sah.
Aber schwer in das Tal hing die gigantische,
Schicksalskundige Burg nieder bis auf den Grund,
Von den Wettern zerrissen;
Doch die ewige Sonne goß
Schicksalskundige Burg nieder bis auf den Grund,
Von den Wettern zerrissen;
Doch die ewige Sonne goß
Ihr verjüngendes Licht über das alternde
Riesenbild, und umher grünte lebendiger
Efeu; freundliche Wälder
Rauschten über die Burg herab.
Riesenbild, und umher grünte lebendiger
Efeu; freundliche Wälder
Rauschten über die Burg herab.
Ob er auf seiner Wanderung in die Schweiz auch schon hier war? Wir wissen es nicht. Er hat das Geheimnis mit ins Grab genommen.
Schwierigkeit:2
Schönheit:7
Seenähe Muttelsee:3 (wg. Vollblick beim Laken)
Seenähe Degersee:4
Seenähe Schleinsee:3
Schönheit:7
Seenähe Muttelsee:3 (wg. Vollblick beim Laken)
Seenähe Degersee:4
Seenähe Schleinsee:3
Bericht: Herb Aselmann, VL
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