Tegernsee - 27.05.2007

Pfingstsonntag, 27. Mai 2007: Der Tegernsee ist dran
Nun hat der Tegernsee unter vielen Naturfreunden nicht den besten Ruf. Platte Asphaltwege, die an chicen Restaurants und Nobelboutiquen vorbeiführen, stellt man sich meist vor. Und? Hält dieses Vorurteil einer Überprüfung stand? Es hält. Allerdings lassen sich auch Mittel und - buchstäblich - Wege finden, der Asphalt-Einöde zu entgehen. Gegen den Widerstand einer Vielzahl von fußmüden Lakern setzte ULF deshalb von Anfang an durch, dass nicht der Rundweg am Ufer, sondern der landschaftlich viel schönere Höhenweg genommen wird. Erst gab es Proteste und böse Gesichter: Aber nachdem wir durch schattige Wälder und an pittoresken Wasserfällen vorbei gelaufen waren, wurde wieder einmal dem ULF für seine Weisheit und Güte gedankt. ULF selbst wehrte die Lobeshymnen wie immer mit einem bescheidenem Lächeln ab, mit diesem Lächeln, das wir so an ihm lieben.
Nicht ganz dicht Doch gehen wir einen Schritt zurück. Quartier bezogen hatten wir bei Familie Laufente, die uns liebenswürdiger Weise ihr Haus zur Verfügung gestellt hatte. Erschüttert waren wir von den vielen Zeugnissen bitterer Selbstkritik, die wir überall im Haus vorfanden. Wir beschlossen, die Lakerin Laufente am nächsten Tag besonders gut zu behandeln und sie alle fünf Kilometer vorsichtig aufzumuntern...

Sumpfblüte Start war pünktlich 10.50 Uhr in Gmünd. Dabei waren der Blinda Evangelista, Frau Wente, Lebst-du-noch-oder-trinkst-du-schon-Ewa, Konfibilly, Laufente, Hörb, die Sumpfblüte, die FirstLady und natürlich der ULF selbst. Schon um 11.18 Uhr das erste ungeheuerliche Ereignis: Sumpfblüte fiel ihre Wasserflasche aus der Hand!

Der ULF ist zufrieden Das sollte es erst mal sein an Aufregungen, weshalb nun die Sumpflüte und der ULF beschlossen, eigenblutdoping-gestärkt einen Ausbruchsversuch zu machen. Tatsächlich erreichten die beiden bereits um 12.02 das Café „Anstoß", wo sie sich lebenswichtige Getränke sichern konnten. Der Rest der Gruppe kam erst GESCHLAGENE FÜNF MINUTEN später.

Um 14.30 gab es dann eine Rest bei Laking-Neumitglied Veronika im Kurbad Ottl. Das Neumitglied hatte sich bereits beim Aufnahme-Laking so überanstrengt, dass sie für den Rest des Frühlings elterliche Pflege in Anspruch nehmen musste. Auch hier - die Gastfreundschaft der Ottls ist gar nicht hoch genug zu loben - ging es vor allem um Laker-Themen, die mit zunehmendem Alter der Beteiligten immer weniger dem Bereich der menschlicher Fortpflanzung, sondern dem von Stoffwechsel, Gelenken und deren Mineralisierungen entstammen.

Kneippkur Kurbad Ottl

Geschafft Laufente, Sumpfblüte, Firstlady und Konfibilly schafften es, Frau Wente im letzten Augenblick zum Zug zu verabschieden, während Blinda und sich bereits zu einem Kaffee niedersetzte und Ewa so schöne Sätze erdachte wie: „Die Boa ist in festen Händen."

Hier noch schnell die Wertung für den Tegernsee...
Schwierigkeitsgrad: 1
Seenähe: 3
Naturschönheit: 4

Das Gericht tagt ... bevor wir zum krönenden Abschluss dieses Tages kommen. Für den Abend war nämlich ein Schauprozess gegen den abwesenden Putschisten-Ulv geplant. Das Gericht (siehe Foto) setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Chefankägerin Veronika Da Ponte (rechts), Richterin Sumpfblüte (links daneben) und Schöffin KonfiBilly (2.v.l.) Niemand wollte sich bereit finden, Putschisten-Ulv zu verteidigen, weshalb schließlich der ULF selbst die Rolle des Pflichtverteidigers übernahm.

Folgende Anklagepunkte galt es zu verhandeln:
ULF wurde beschuldigt,
a) Für den Lakingbericht des Plauer Sees (Herbst 2006) verantwortlich gewesen zu sein, diesen aber nicht geschrieben zu haben
und
b) in übler, verleumderischen und den ULF beleidigender Weise im Internet behauptet zu haben, ULF selbst sei der damals Schreibverantwortliche gewesen.
Erschwerend kam in der Anklage hinzu, dass es der Putschist fast geschafft hatte, den ansonsten moralisch gefestigten Laker Hörb auf seine Seite zu ziehen.
Das Verfahren konnte nur ein hartes werden. Kurz war es auch.
Im Prinzip war die Beweisaufnahme mit der Anhörung der schwedischen (!) Zeugin Ewa K. beendet. Deren Aussage sei hier noch einmal kurz wiedergegeben:
„Das war ja mein erstes Laking damals im Herbst. Und ich hatte ein wenig Angst, dass es gleich mich treffen könnte mit der schweren und verantwortungsvollen Aufgabe des Laking-Bericht-schreibens. Um so froher war ich, dass die Wahl auf Gunther [d.i. Putschist] fiel. Ich war gespannt, wie das geht und wie er sich aufs Schreiben vorbereitet - und habe mich dann gewundert, dass er gar keine Notizen macht. Ich hab dann bald im Internet nachgeschaut, was er denn nun geschrieben hatte. Aber da war nichts…"
Schon diese Zeugenaussage, hatte zur Folge, dass die Chefanklägerin empört ausrief: „Der wird mich noch kennenlernen!" Der Pflichtverteidiger versuchte, die Sache noch zum Guten zu wenden, indem er im Namen seines Mandanten die Schwere der Schuld anerkannte und um Vergebung gab. Das bewegende Plädoyer des Verteidigers endete mit den Worten: „Natürlich weiß ich, dass die Schuld meines Mandanten durch nichts mehr gutzumachen ist. Er kann nur darauf hoffen, dass Gnade vor Recht ergeht. Dass ihm wieder die Chance gegeben wird, ein wertvolles Mitglied der Lakerbewegung zu werden."
Der Prozess endete mit folgendem Ergebnis:
Der Putschist wird zu 15 Jahren Umerziehung und zu weiteren (parallel abzusitzenden) 25 Jahren Zwangsarbeit bei seinem derzeitigen Arbeitgeber verurteilt.
In einer spontanen Wahl wurde die schwedische Kronzeugin zum Vize-Ulf („Vulf") gewählt.
Wir werden alle oft an diesen Tag zurückdenken und die nötigen Lehren daraus ziehen.

Dieser Bericht wurde verfasst vom ULF selbst und trägt das Datum 9. Juli 2007

Links
Alter Bericht: Tegernsee
Wikipedia: Tegernsee
Google Maps: Tegernsee

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