Weißensee, Alatsee - 02.10.2023 vormittags
Pünktlich um 08:30 Uhr traf sich die Lakergemeinde zum Frühstück. Eine gewisse Anspannung war beim ULF zu spüren: Würde der Plan für den heutigen Vormittag tatsächlich bestehen bleiben? Oder würde es wieder kurzfristige Änderungen geben und statt Seen zu umrunden Brücken und Schlösser besichtigt werden? Eine gewisse Erleichterung beim ULF war schon zu verspüren, als wir uns um 09:30 Uhr in Richtung Weißensee und Alatsee auf den Weg machten.
Kurze Zeit später erreichten wir den Parkplatz. Es war klar, dass die beiden Seen in einer Acht umrundet werden müssen. Aber wo beginnen, welcher See zuerst und in welcher Richtung? Es gab eine längere Diskussion zwischen ULF und Posaune, die aber zu keinem brauchbaren Ergebnis führte. Man merkte dem ULF an, dass er bei jeder Wortmeldung der Posaune innerlich zusammenzuckte in der Angst, dass der heutige Plan noch komplett über den Haufen geworfen werden könnte. Zwischendurch tänzelte FirstKathy dazwischen, um allen die nicht zu übersehende Information mitzuteilen, dass sie bei diesem Laking, die Sissi raushängen lassen wird. Dann gesellte sich noch der Statutenreiter dazu. Er warf ein, dass eine gekippte Acht ja auch Unendlich wäre und wenn man dabei die Enden falsch verklebt, wir für immer in dem Möbiusband, dass um beide Seen führt, gefangen sind. Die Verwirrung war perfekt und ein Scheitern des heutigen Lakings stand im Raum. So früh hatten wir noch nie aufgeben müssen.
Dann aber geschah ein Wunder. Die Gruppe setzte sich, wie von einer magischen, übernatürlichen Kraft getrieben, in Richtung Weißensee in Bewegung. Der See war bald zu sehen, allerdings führte uns der Weg deutlich oberhalb des Ufers in einem Auf und Ab über Wurzeln und Steine. Bei der nächsten sich bietenden Möglichkeit wagte die Gruppe dann den Abstieg zum Uferweg. Vorsichtig mühten sich alle den Abhang hinunter, man merkte aber allen Lakern an, dass sie nicht von einer Gämse abstammen.
Das Erreichen des Uferweges entschädigte uns aber für den halsbrecherischen Weg. Still und klar lag der See vor uns in einer malerischen Landschaft. Von hier konnte wir direkt am Ufer weiter laufen. Wir passierten einen erst vor ein paar Jahrzehnten direkt an die Felswand gebauten Steg. Mehr Ufernähe ist kaum möglich.
Als wir an der Westseite des Sees ankamen, wurde die Uferregion wesentlich flacher und machte das Laufen entsprechend einfacher. Der Blick Richtung Osten zeigte uns das Schloss Neuschwanstein, das noch am gestrigen Tag für einige Verstimmungen gesorgt hatte. Wir kamen auch an ein paar Badestellen vorbei, die aber nur von wenigen Menschen genutzt wurden. Alle erwarteten ein Bad des Putschisten, dass er noch am Morgen großspurig angekündigt hatte. Aber nichts geschah. Mit fadenscheinigen Argumenten versuchte er, sich seiner Verantwortung zu entziehen und endlich einmal großen Worten auch große Taten folgen zu lassen. Als der Putschist dann noch versuchte, die Diskussion in eine ganz andere Richtung zu lenken, offenbarten sich gravierende Wissenslücken bei der Theorie des See-Umrundens. Es war wohl vergebene Liebesmüh, dass ULF und Posaune versuchten, ihn aufzuklären.
Der Rest des Sees wurde dann ohne große Probleme bewältigt. Am südöstlichen Zipfel mussten wir den Uferweg verlassen, damit wir den Ausgangspunkt unserer Runde erreichen konnten. Am Parkplatz - und damit etliche Meter zu spät - wurde die erfolgreiche Umrundung gefeiert. Vielleicht war das mit der Acht am Anfang doch nicht richtig zu Ende diskutiert worden.
Nach kurzer Pause ging es Richtung Süden zum Alatsee. Bald standen wir am Ufer und konnten uns am Panorama des mit Bergen umgebenen Sees erfreuen. Hier sollte auch unsere Mittagspause stattfinden. Man sollte meinen, dass es bei einem Umfang von 1.6 km egal wäre, ob man vor dem Essen den längeren oder kürzeren Teil der Strecke zurücklegen würde, aber Konfibilly und Posaune stürmten sofort in Richtung Seehotel los. Als Begründung musste eine Schwächephase von Webbie (formerly known as Junglakerin A.) herhalten, aber der Statutenreiter war sich nicht sicher, wer hier wirklich geschwächelt hat.
Im Seehotel gelang es uns, die letzten freien Plätze zu ergattern. Mit direktem Blick auf den See genossen wir die bayrische Küche und glichen unseren Flüssigkeitshaushalt aus.
Frisch gestärkt ging es dann weiter, den Rest des Sees zu meistern. Dieser war an einigen Stellen mit rot-weißem Flatterband abgesperrt, da hier momentan die Krebspest wütete. Dieser Pilz wird wohl die gesamte Krebspopulation im See vernichten, er ist aber für den Menschen ungefährlich. Da der Pilz jedoch in feuchtem Millieu bis zu zwei Wochen überleben und damit weiter verbreiten kann, wurde das Baden im See untersagt. Es bleibt dem geneigten Leser überlassen, sich das feuchte Millieu beim Menschen vorzustellen, allerdings nahm der Putschist das Ganze dankend in seine Argumentationskette auf, am heutigen Tag nicht baden gehen zu müssen.
Kurze Zeit später erreichten wir zum wiederholten Mal den Parkplatz, lagen uns wieder in den Armen und konnten damit den Vormittag mit zwei erfolgreich gemeisterten Seen abschließen. Aber jetzt wartete noch der Hopfensee auf uns.
Weißensee: 6.2km
Alatsee: 1.6km
Alatsee: 1.6km
Bericht: Statutenreiter