Templiner See, Bruchsee - 03.10.2004

Von Zuckerpüppchen und Storchengänsen
Templiner See & Bruchsee am 3.10.2004
Am Anfang bröckelt die Disziplin bedrohlich. Nobbe, das Zuckerpüppchen, meint wegen einer unbedeutenden Fersenblase (siehe Bericht & Foto Kölpinsee) nicht mitlaufen zu können. Statt dessen macht er sich im Mietbus lang und malt sich schläfrig boamäßige Ereignisse aus. Die schlappen Lethargisten Herb und Struppi überlegen allen Ernstes, mit dem Rentnerschiff über den See zu fahren. Als hätten sie noch nie etwas von Lakingstatuten gehört. Darüber hinaus weigert sich Struppi, seinen Flug umzubuchen, um ordnungsgemäß seine Lakerpflichten zu erfüllen. Selbst Chef Blinder vermag es nicht, ihn dazu zu bewegen. Zwergenaufstand! Erst ein kollektives Machtwort von den selten so vereinten Ul(v)s bringt die Subversion zum Schweigen. Und dann kann es endlich los gehen.
Der Weg führt allzu zivilisationsverseucht auf asphaltierten Pfaden an Eigenheimen mit Vorgärten vorbei. Erst die Entdeckung einer originellen Garten-Eisenbahn macht den leicht gelangweilten Lakern Laune. Dort taucht z.B. turnusmäßig eine kleine Zahnradbahn auf und erklimmt den Hang. Herb will schon einsteigen - bis ihn seine Kameraden auf den problematischen Größenunterschied zwischen Fahrgast und Gefährt aufmerksam machen. Herb rechnet nach, das kann er nämlich, schon von Berufs wegen. Und langsam dämmert ihm dann doch das Problem und man kann weiter seinen Pflichten nachgehen, bevor der Gartenbesitzer mit der Schrotflinte auf der Bildfläche erscheint.
Allmählich lassen die abenteuerlustigen Gesellen die menschlichen Behausungen hinter sich und können zunehmend das sich bunt verfärbende Laub genießen, durch das sich die Nachmittagssonne listig ihren Weg sucht. Indian Summer in Brandenburg, wer hätte das gedacht. Der Baumwuchs wird dichter, die Natur umfängt uns wohlig und erwärmt die Lakerseele. Plötzlich erhebt sie sich in Gestalt von Federvieh. „Ein Storchenschwarm" stellt Blinder messerscharf fest - um damit seinem Namen alle Ehre zu machen. Schließlich handelt es sich um eine harmlose Gänseschar. Und weil Blinder aufgrund des besagten Größenunterschieds seine Nils-Holgersson-Fantasien nicht umsetzen kann, geht man seines Weges.
Des weiteren halten sich die Ereignisse in Grenzen. Am Ende landet man im Lokal „Fährkrug", wo Ulf ulfmäßig die sanitären Einrichtungen so ausgiebig nutzt, dass sie für aufrechte Laker mit gewöhnlicher Verdauung nicht mehr verwendbar sind. Ein rot-weißes „Crime-Scene-Band" wäre nun angemessen, um harmlose Passanten nicht in ihr Unheil rennen zu lassen. Aber jenes ist nicht zur Hand. Opferzahl unbekannt. Putschisten-Ulv hat derweil ein neues Haustier. Ein reizender Zeck hat sich in sein Handgelenk gebohrt und labt sich am Saft des Lebens. Borreliose und Meningitis schon im Gewebe wähnend, lässt er Ulf Junior mit einem Zahnstocher einen kleinen Krater ausheben, bis sich der Holzbock - freilich ohne Kopf - verflüchtigt.
OP ohne Narkose Die OP ohne Narkose kann erst in der DLZ ihren Abschluss finden. Krankheitssymptome bis heute nicht erkennbar. Die baldige Machtübernahme kann also stattfinden, der legitime Herrscher ist zurechnungsfähig und kampfbereit.

11,35 km
12756 Schritte
908,2 kcal

Seenähe: 5.5
Natur: 4,5
Schwierigkeit: 2

Verfasser: Putschist

Links
Alter Bericht: Templiner See, Bruchsee
Wikipedia: Templiner See
Google Maps: Templiner SeeBruchsee

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