Kleiner Plessower See - 18.08.2002
Wer den Kleinen Plessower See (Land Brandenburg, Kreis Potsdam Mittelmark) das erste Mal auf der Landkarte sieht, wird geringschätzig auflachen. Im Vergleich zum benachbarten Großen Plessower See sieht dies doch eher aus wie ein Senioren-Laking, das in einer Dreiviertelstunde erledigt sein sollte.
So dachten anfangs auch die Laker Katrin H, Ulrich A. und Ralf K., als sie sich am 18. August aufmachten, den Kleinen Plessower See zu laken. Was als Aperitif zu einem größeren Laking gedacht war, erwies sich als extreme Belastungsprobe für das Material und die Physis und Psyche der Laker. Was auf der Karte nach einer Tour von maximal drei Kilometern aussah, mündete in einen 10-Kilometer-Härtetest zwischen Sümpfen, einer Autobahn, aggressiven Rindern und peinigenden Brennnesseln. Die Lakergruppe startete ihre Tour auf einem Feldweg der Gemeinde Neuplötzin. Das Wetter: Sonnig, leichter Wind, Temperatur um die 25° C.
Schon am Südrand des Kleinen Plessower Sees, an dem sich übrigens eine kleine Badestelle befindet, wurde klar, dass die angrenzenden Wiesen (2 Störche aus unmittelbarer Nähe gesichtet!) kaum zu betreten waren - zu sumpfig. Auf der Ostrute gedachte die Lakergruppe den See weiträumig zu umgehen, stieß dann aber bald auf die Autobahn A10 (Berliner Ring). Hier hätte es jetzt spätestens scharf nach Westen gehen müssen - aber da war keine Chance. Meterhohes Gestrüpp, dornig, beim besten Willen unpassierbar. Die Lakergruppe musste also entgegen der eigentlichen Route entlang der Autobahn nach Osten laken - vom eigentlichen Ziel weg. (hohe psychische Belastung) An einer Obstplantage entlang kam die Gruppe schließlich nahe der (niemals gesichteten) Burgruine Zolchow zu einer kleinen Brücke und konnte die Autobahn überqueren. Auf der anderen Seite der A10 ging es nun endlich zurück Richtung Westen. Bald hörte auch hier jeder Pfad auf.
Laker Ulrich A. am Kleinen Plessower See (See sowie Bauch auf diesem Bild nicht sichtbar)
Die Gruppe schlug sich zunächst durch meterhohe Kräuter und strandete schließlich an einer eingezäunten (Strom!) Rinderweise. Links ein sumpfiger Graben, vor den Lakern ein aggressives Rindvieh, das so suspekt schaute, dass die Laker ihren ersten Versuch, unter den Drähten durchzuklettern, wieder revidierten. Ein neuer Versuch zwischen Koppel und Sumpfgraben wurde nach einer halben Stunde, in der die Gruppe zwischen Brennnesseln und Diesteln stecken blieb, aufgegeben. Zwar war die Psyche bis aufs Äußerste angespannt, aber die Laker blieben entschlossen, allen weiteren Herausforderungen zu trotzen. Über weite - und teilweise arg sumpfige - Felder lakte die Gruppe dann in einem weiten Bogen auf die Ortschaft Derwitz zu, um kurz vorher nach Süden abzubiegen und die Autobahn an der Anschlussstelle Groß Kreutz zu unterqueren. Der Rest war dann einfach. Neben der Bundesstraße 1 ging es dann zurück nach Neuplötzin. Statt einer Stunde dauerte die Tour mehr als vier und führte zu einigen Blessuren.
Dem zukünftigen Laker dieser Tour sei also empfohlen:
-unbedingt Kartenmaterial dabei zu haben
-eventuell die Verbreiterung der A10 auf drei Spuren abzuwarten, um die Bauarbeiten für eine Abkürzung der Laking-Tour auf der A10 zu nutzen
-lange Hosen
-wasserdichtes Schuhwerk
-starke Nerven
-das Mitführen einer Machete.
-unbedingt Kartenmaterial dabei zu haben
-eventuell die Verbreiterung der A10 auf drei Spuren abzuwarten, um die Bauarbeiten für eine Abkürzung der Laking-Tour auf der A10 zu nutzen
-lange Hosen
-wasserdichtes Schuhwerk
-starke Nerven
-das Mitführen einer Machete.
BEWERTUNG (Punkte von 6 möglichen):
Anspruch: 5
Seekontakt: 1
Naturschönheit: 2
Anspruch: 5
Seekontakt: 1
Naturschönheit: 2
Lakingbericht gefertigt von Laker Ralf K. am 19.08.2002
Links
Alter Bericht: Kleiner Plessower See
Wikipedia: Kleiner Plessower See
Google Maps: Kleiner Plessower See
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