Edersee - 29.09. bis 01.10.2018
Herbstlaking. Samstag, 29. September 2018. Um 10.15 Uhr geht es am Seehotel Andree - wo wir auch nächtigen - los. 2018, das ist wieder mal einer der vielen Jahrundertsommer. Der Edersee ist wegen der deutschlandweiten Trockenheit nur noch ein Schatten seiner selbst. Statutenreiter kann sogar Unterwasser-Geocaches, die sonst nur Tauchern vorbehalten sind, quasi im Vorbeigehen einsammeln.
Junglakerin Annika nimmt diesmal in einem faltbaren Bollerwagen teil. Glücklicherweise verführt dieses Gefährt zum Schlafen und sobald die jüngste unserer Lakerinnen die Augen zumacht, heißt es Kilometer machen! Der Putschist (Fotounten rechts, 1. v.r.) fühlt sich wohler als wohl. Nicht nur, weil Hessen sein Heimatland ist. Sondern auch, weil gerade der türkische Präsident Erdogan in Deutschland ist und die Auslieferung aller Putschisten fordert. In Hessen fühlt sich Putschist erst mal sicher.
Erstmals seit Jahren erreichen wir mal wieder eine Lakinggeschwindigkeit von 5 bis 6 km/h, was angesichts der ersten Tagesstrecke von ca. 22 Kilometern auch mehr als notwenig ist. Denn Annika schläft nicht immer - und schon fällt das Tempo auf 500 m/h...
Konfi-Billys Meinung zum See im Zitat: “Seltsam, ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber irgendwo auch schön.”
Die Schönheit des Edersees wird stark beeinträchtigt durch die Tausende von Wohnwagen, die am Rande des Gewässers achtlos abgestellt sind. Manche dieser Wagen sind sogar bewohnt.
Fast wäre es das gewesen. Wie jeder Taucher oder jeder Fallschirmspringer (wie also jeder Extremsportler) sollte auch der Laker zu Beginn seines Abenteuers die Ausrüstung einem gründlichen Check unterziehen. Der Putschist hatte dies offensichtlich versäumt. Die Sohlen seiner Lakingschuhe hatten sich nach 15 Jahren Einsatz in ein schwarzes Pulver verwandelt, das nun im Hotelzimmer verstreut lag, statt an des Putschisten Fuß zu haften. Ungefedert und auf dem blanken Gummiprofil musste der Putschist die Reststrecke durchstehen...
Der erste Lakingabschnitt endet nach 22 Kilometern um 18.00 Uhr am Fahrzeug.
Der zweite Tag sieht schon ziemlich grau aus. Das Wetter bleibt uns aber hold.
Wir starten am Sonntag um 10.25 Uhr im Gedenken an frühere Lakingmitglieder in der Ortschaft Asel Nord. Das Dorf Asel selbst ist 1915 beim Anstauen des Sees unter den Wassermassen verschwunden.
Auch die Brücke liegt normalerweise unter Wasser. Jetzt ist sie passierbar und wir können uns einige Kilometer Flussverlauf sparen.
Um 16.45 waren wir nach 13 Kilometern in Nieder-Werbe, wo eins unserer Transportmittel auf uns wartete.
1. Oktober. Um 10.10 Uhr wird die letzte Etappe angegangen. Um 12.10 Uhr, nach 6 Kilometern, ist auch der letzte Rest des Edersees umrundet. Mal wieder ist ein richtiger See - und kein Spucknapf - umrundet, die Sonne scheint, alle sind glücklich.
Endlich wieder körperliche Herausforderungen...
Endlich wieder was zu essen! (Was am Edersse keine Selbstverständlichkeit ist.)
Laker legten schon immer Wert auf schöne Seen und gutes Essen. Doch mit Annika wächst eine neue Generation heran, mit eigenen Vorstellungen. Das Gemetzel auf ihrem Teller war früher einmal ein Stück Apfelkuchen...
verfasst am 2. Nov. 2018 vom ULF