Dobbertiner See - 03.10.2003
Am 3. Oktober, bekanntlich Tag des Anschlusses der „FüNeuBuLäs" an den Rest der Republik sollte symbolisch auch für die Lakingbewegung werden. Auch wir Laker wollten ein neues Bundesland erobern und Mecklenburg-Vorpommern nicht länger zur ungelakten Zone gehören lassen. Und ein wahrlich politisches wie auch herausforderndes Laking sollte es werden.
Nach mehreren Stunden und eben so vielen Staus parkten wir endlich unser Fahrzeug am Kloster Dobbertin. Die Stunde war schon gen Mittag vorgerückt und so stellte sich natürlich die Frage: Gleich mit dem Bier anfangen? Was sagt das Regelwerk dazu? Das wollten wir bei einem schönen Bier besprechen, zumal wir noch auf zwei separat anreisende Laking-Aspiranten zu warten hatten. Aber schon erwischte uns recht kalt der Schock: Im Klostercafé gab es kein Bier. Traumatisiert wichen wir vom Klostergelände, um in der Ortschaft erst einmal ein Mittag einzunehmen.
Dieses war der erste Schock - der zweite sollte uns in Form der Laking-Aspirantin Suzan A.-G. ereilen, die uns im Dorfgasthof „Zwei Linden" ihr Laking-Schuhwerk vorstellte. Der eine oder andere Laker lächelte nachsichtig, viele aber schauten besorgt.
Kaum verlassen die Laker die „Zwei Linden", setzen sintflutartige Regenfälle ein. Vieles haben die Laker in ihrer Geschichte schon erlebt: Schnee, Eis und geschlossene Wirtshäuser - aber diese Regenfälle waren eine neue Prüfung für die Duldungsfähigkeit der Verbandsmitglieder.
So geht es weiter und weiter...
Kurz vor Goldberg kommen wir von der regennassen Straße endlich auf einen Weg. Die einen bezeichnen es als Wanderweg, die anderen als das wahrscheinlich längste Rübenfeld der Welt.
Die Schuhe werden schwerer und schwerer, der Modder bildet eigenartige Plateausohlenschichten unter den Sohlen - ab und zu geht ein mitleidiger Blick in Richtung Suzan A.-G., die tapfer in ihren (oben abgebildeten) High Heels weiter... geht? - taumelt? sich schleppt? Aber je härter die Strapazen des Dobbertiner Sees werden, desto mehr verschwindet auch das Mitleid. Laker müssen vorangeht und Opfer müssen gebracht werden. Dies sind die Situationen, in denen der Laker auf sich und seinen eigenen Körper zurückgeworfen ist. Hier gibt es keine Hartz-Reformen und keine Dividendenpapiere, keine Einschaltquoten und keine Promillegrenzen. Hier heißt es nur: Laufen, Laufen, Laufen... dem nächsten Regenschauer entgegen. Die Nässe auf der Haut spüren. Das Salz im Ohr. Das Blut im Schuh. Ruckedigu.
Während Unser Lieber Führer (ULF) mit der ihm eigenen sozialen Kompetenz am hinteren Ende der Gruppe sich um die letzten Schäfchen - hier sei besonders eine plateauhoch modderbewehrte High-Heels-Trägerin erwähnt - kümmert, nutzt Putschisten-ULV (Unser Lieber Volksverführer) die Gelegenheit, sich mit der Führungsgruppe abzusetzen. Einen Königsmord geradezu Shakespearescher Dimension strebt der ewige Zweite an... Auf nebenstehendem Foto ist das gefährlich-hintergründige Lächeln des Putschisten-Ulv zu sehen, der den Lakern immer wieder die Worte des wahren ULF in Erinnerung ruft: „Wer zurückbleibt, bleibt liegen. Er darf die Bewegung nicht aufhalten." Das Laking als Darwinsche Auslese...
Die nachfolgenden Bilder einer improvisierten Laker-Fuß-OP werden deshalb niemanden verwundern. Lesern mit schwachen Nerven wird hingegen empfohlen, die nachfolgenden drei Photos nicht zu betrachten.
Als Warnhinweis für künftige Laker-Generationen soll hier festgehalten werden, dass beim Laken des Dobbertiner Sees unbedingt auf Regenkleidung geachtet werden muss, da bisher bei noch jedem Laking-Versuch (also bei 100% aller Versuche) auch spontan diese mehrfach erwähnten sintflutartigen Regenfälle einsetzten.
BEWERTUNG (Punkte von 6 möglichen)
Naturschönheit: 5
Seenähe: 2,5
Schwierigkeitsgrad: 3,5
Naturschönheit: 5
Seenähe: 2,5
Schwierigkeitsgrad: 3,5
Weitere statistische Angaben:
19 Kilometer Wegstrecke.
1659 kcal Verbrauch
21682 Schritte gelaufen
19 Kilometer Wegstrecke.
1659 kcal Verbrauch
21682 Schritte gelaufen
Lakingbericht erstellt von UnseremLiebenFührer selbst, am 21. Oktober 2003