Plauer See, Aalsee - 30.09. bis 01.10.2005
Ungeheuerliches hat sich ereignet! Die Abwesenheit des einzig wahren und gerechten Führers nutzend, hat dersichulfnennt zu Pfingsten 2007 ein sogenanntes Tribunal einberufen, um allen rechtsstaatlichen Prinzipien zum Trotze die Opposition auszuschalten. Dazu kreierte er den absurden Vorwurf, der Putschist hätte mutwillig einen Lakingbericht nicht verfasst. Welch grotesker Gedanke! Der Gralshüter der Lakermoral, die Zuverlässigkeit in Person, die Stütze des Verbandes könnte derartiges im Schilde führen!
Gekaufte Pseudo-Zeugen, die ihren schmalen Gewinn aus Jagd und Fischfang ein wenig aufbessern wollten, wurden extra aus der schwedischen Tundra herbeigekarrt, um angebliche, den Putschisten belastende Beobachtungen zu schildern. So schreckte der moralisch komplett verwahrloste Ulf also nicht davor zurück, eigentlich anständige indigene Völker mit dem Bazillus der puren Machtpolitik zu infizieren.
PFUI, ULF!!
Hier wird nun also der Gegenbeweis angetreten. Gewiss, einige Belastungen und Veränderungen im Leben des Putschisten haben zu einer kleinen, unbedeutenden Verzögerung in der Abgabe des Lakingberichts geführt. Das Leben ist halt ein Chanson und kein langer, ruhiger Fluss. Das wissen wir alle. Das wissen vor allem die Laker, die längst begriffen haben, dass die oft kurvenreichen Wege am Seeufer letztlich eine Allegorie auf das Leben selbst sind. Somit bin ich mir sicher: Sie haben Verständnis, die Laker. Sie können und werden verzeihen!
Die Verzögerung hat jedoch einen unangenehmen Effekt: Der Putschist hat einige Erinnerungslücken, was das Herbstlaking 2006 betrifft. Seine Notizen helfen ihm hoffentlich auf die Sprünge. Sie lauten wie folgt:
10.40 Uhr Abmarsch
Scheißulfstraße
Mobibier
Lenz Abmarsch
Mein Freund Herbert
Hofsee-Disput
Trennung
Statutenänderung § 4
2. Tag
Abmarsch 10.00 Uhr
Märchenwald Lichteffekte
Hintermühle
Mittag in Bad Stuer
Ulf verirrt sich
Trennung am Hotel
Schlüssel doch nicht vergessen
Scheißulfstraße
Mobibier
Lenz Abmarsch
Mein Freund Herbert
Hofsee-Disput
Trennung
Statutenänderung § 4
2. Tag
Abmarsch 10.00 Uhr
Märchenwald Lichteffekte
Hintermühle
Mittag in Bad Stuer
Ulf verirrt sich
Trennung am Hotel
Schlüssel doch nicht vergessen
Nun gilt es also, aus diesen Schnipseln einen schlüssigen und wahrheitsgemäßen Lakingbericht zu formen. Eine große Herausforderung! Aber der Putschist wäre nicht der Putschist, wenn er diese Aufgabe nicht annehmen, diese Leistung nicht bringen könnte. Schließlich ist die Weltgeschichte voll von bewältigten Aufgaben, die eigentlich nicht zu bewältigen waren. Hanibals Marsch über die Alpen, Alexanders Eroberungszüge - um nur einige zu nennen. Hier trennt sich eben die Spreu vom Weizen. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Und wer will schon neben Ulf im Kröpfchen liegen?
Hier also der Bericht. So war es also:
Als Mein Freund Herbert direkt nach dem Aufstehen sein ersten Mobibier als Frühschoppen getrunken hatte, konnte er sich nicht mehr bremsen. Es folgte ein zweites, ein drittes, ein viertes. So verzögerte sich der Aufbruch der Laker, und erst um 10.40 Uhr konnte zum Abmarsch geblasen werden. Ulf führte uns einen schlammigen, holprigen Weg entlang, der vom zwar lallenden, aber durchaus geistreichen Herbert sogleich Scheißulfstraße getauft wurde. Letztlich sei jeder Weg, den der Ulf aussucht, eine Scheißulfstraße, rief Herbert weise aus und erntete den jubelnden Beifall der unterjochten Laker.
Und bald kam es so, wie es kommen musste: Ulf verirrte sich. Die Laker gerieten in Angst und sahen nur eine Möglichkeit: Ihr Schicksal in die Hände unseres Putschisten zu legen. Nur einige Gehirngewaschene - die schwedische Eingeborene, die Ulfgattin und natürlich auch Blinda, wie der Name schon sagt - blieben auf Ulfs Irrweg. So kam es an der Hintermühle zur Trennung im Verband. Seit diesem historischen Tag der glücklichen Wendung in der Lakerbewegung prangt eine güldene Gedenktafel am Eingangsportal der Hintermühle.
Die Aufrechten unter der weisen Ägide des Putschisten kehrten zum Mittag in Bad Stuer ein. Die Stimmung und das Wetter waren so gut, dass Laufente euphorisch das Lied sang „Hurra, Hurra, der Lenz...", Abmarsch musste sie der Putschist unterbrechen, denn die Zeit drängte. Derweil gingen Ulf auch die letzten Getreuen von der Stange. Im Rahmen des nun in den Geschichtsbüchern sogenannten Hofsee-Disputs verließen sie Ulf, der schließlich schnurstracks alleine in sein sumpfiges Verderben zu laufen drohte. Als Blinda & Co. zur Putschisten-Gruppe stießen, erstatteten sie Bericht.
Sumpfblüte regte an, Ulf zu retten, obwohl sich alle einig waren, dass er es nicht verdient hatte. Gnade vor Recht also, entschied Putschist, und man machte sich auf die Suche. Sumpfblüte machte ihrem Namen alle Ehre und führte die Gruppe - Putschist hatte ihr in seiner grenzenlosen Weisheit und Güte kurzfristig die Leitung überlassen - in ein Schilf, wo man den armen Ulf tatsächlich fand. Er steckte bis zum Hals im Morast und klammerte sich an einen letzten Halm. Bei einer dramatischen Rettungsaktion zeichnete sich der ernüchterte Herbert dadurch aus, dass er Ulf selbstlos aus dem Dreck zerrte.
Abends im Hotel kam es dann zur endgültigen Entmachtung Ulfs. Dazu war eine Statutenänderung des § 4 vorzunehmen, der nun besagt, dass Putschist an die Spitze der Lakerbewegung tritt und diese mit Anstand, nach demokratischen Prinzipien und mit zahlreichen plebiszitären Elementen führen wird. Der Jubel war groß! Und als man erschöpft aber glücklich zu Bett ging, hatten alle das warme Gefühl in der Brust, dass nun alles gut wird.
Entsprechend ausgelassen war die Stimmung am 2. Tag. Der völlig verunsicherte Ulf gab vor, seinen Autoschlüssel im Zimmer vergessen zu haben. So kam es zur Trennung am Hotel und Ulf blieb zurück.
„Abmarsch 10 Uhr!" verkündete Putschist und pünktlich standen die Laker Gewehr bei Fuß und machte sich auf den Weg um den schönen Aalsee. Während die Laker in einer Art Märchenwald Lichteffekte genossen, zog Ulf im Hotel seinen letzten Trumpf: Er sprang in sein Auto und raste zum Lokal, an dem die Laker mittags zu speisen gedachten.
Dort bestach er den Koch mit seinen letzten Kröten aus dem Sumpf, damit dieser dem Putschisten ein tödliches Gift ins Essen gab. Heimlich beobachtete Ulf, wie Putschist den ersten Löffel nahm. Aber der intrigenerfahrene Putschist roch den Braten und ließ den Löffel wieder sinken. Plötzlich sah er Ulf schief und böse hinter einer Ecker hervor lunzen. Da war ihm klar, was drohte. Laufente rief aus „Ulf hat den Schlüssel doch nicht vergessen" und stürzte sich auf ihn. Rasend prügelte sie auf ihn ein, bis Putschist sie mühsam zur Räson brachte.
Die Laker forderten eine harte Bestrafung ihres einstigen Unterdrückers. Zuviel sei zu viel. Das geforderte Ertränken des Delinquenten konnte Putschist jedoch nicht mit seinen eigenen rechtsstaatlichen Prinzipien vereinbaren So initiierte er eine faire Verhandlung. Die eingeborene Schwedin hatte inzwischen dazu gelernt und gab die Verteidigerin. Jedoch konnte sie kaum mildernde Umstände anführen, so dass das Urteil hart, aber gerecht ausfiel: Ulf wurde zu einem fünfstündigen Schlammbad unter der Aufsicht Sumpfblütes verurteilt. Schon nach zwei Stunden jammerte er nach Gnade. Putschist gewährte sie ihm unter einer Bedingung: Ulf darf zwar Mitglied des Verbandes bleiben, muss aber bis in alle Ewigkeit den Lakern Rührei mit Pilzen zum Frühstück zubereiten. Ulf erklärte sich zögernd einverstanden. Jubel brandete auf. Und nach diesen historischen Tagen am Plauer See wissen die Laker und die ganze Welt:
Ein schöner Putsch zur rechten Zeit, erspart den Menschen sehr viel Leid!
Zum Glück ist mir also doch noch alles wieder eingefallen. Zum Glück hatte ich meine Notizen. Und auch ihr, liebe Laker, wisst nun wieder genau, was am Plauer See alles so passiert ist. Und nun haben es alle schwarz auf weiß: DER ULF IST TOT. ES LEBE DER PUTSCHIST!
Bericht: Putschist
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