Innerstetalsperre - 01.10.2022
1. Oktober 2022: Das Hotel „Harzlodge“, in dem wir nächtigen, entpuppt sich als internationaler Bikertreff. Viele der Biker sind über 50, bei manchen weiß man nicht, was mehr wiegt: Ihre Motorräder oder sie selbst – aber es ist die richtige Atmosphäre für so in die Jahre gekommene Laker wie uns.
Wir trödeln beim Frühstück, so gut es geht – ein völlig neues Phänomen beim Laken – in der Hoffnung, dass das Regengebiet nun bald durchzieht, was es zu Teilen auch tut.
Es soll heute die Granetalsperre umrundet werden – und da es dort keinerlei Gastronomie gibt, wird im Kaufland für ein Picknick eingekauft.
Punkt 12.00 Uhr haben wir den Parkplatz an der Talsperre erreicht und die Sonne bricht sich ihre Bahn durch die Regenwolken. Alles richtig gemacht. Dachten wir zu diesem Zeitpunkt noch...
Wie immer beim Laking die Frage: Mit oder gegen den Uhrzeigersinn? Es wird entschieden: „Gegen den Uhrzeigersinn, weil diese Strecke kürzer ist.“ Und noch wissen wir nicht, wie weise diese Entscheidung war!
Denn um 12.30 Uhr ist das Laking schon wieder vorbei. Der Weg ist gesperrt: „Jagdgebiet! Durchgang verboten!! Lebensgefahr!!!“ Trotz aller mutigen Aktivitäten in den letzten Jahren des Lakens und unserer eigenen Unerschrockenheit wollen wir doch einem minderjährigen Kind diese extremen lebensgefährlichen Herausforderungen nicht zumuten. Das Laken wird abgebrochen – dies ist erst das zweite Mal in der gesamten Geschichte der Laking-Bewegung.
2,1 km sind wir umsonst gelaufen, 12:45 Uhr sind wir wieder am Auto und machen uns auf den Weg. Wohin? Zur Innerstetalsperre. Um 13.00 Uhr sind wir da. Der zweite Umrundungsversuch an diesem Tag startet.
Hier werden wir von Attacken der uns feindlich gesonnenen Tierwelt heimgesucht. Der Feuersalamander mag noch hingehen, aber der Angriff einer Killerwespe macht dem einen oder anderen Laker Beine, was zu einer bedeutenden Geschwindigkeitserhöhung führt und dazu, dass die Talsperre bereits um 14.45 Uhr zur Hälfte umrundet ist.
Zwischendurch suchen wir nach einem Lakernamen für unsere jüngste Lakerin. Der allgemein befürwortete Vorschlag, sie „Trotzkistin“ zu nennen, wird mit einem trotzigen „Nein! Gefällt mir nicht!!“ beantwortet. Unter solch wichtigen Diskussionen vergeht die Zeit und irgendwann ist es 15.40 Uhr und die 8,3 km sind geschafft, die Talsperre ist bewältigt.
Einen Lakernamen haben wir nicht gefunden, aber es gibt eine Statutenänderung, die nun als § 25 an der dafür vorgesehenen Stelle nachgelesen werden kann. Der Antrag wurde mit 5 gegen eine Stimme angenommen, der Antrag hingegen, dass ein/e LakerIn mit dem ihr oder ihm verliehenen Lakernamen einverstanden sein muss, hat drei „Ja“- Stimmen bekommen, zwei „Nein“-Stimmen und eine Enthaltung. Er wurde abgelehnt. Obwohl dies vermutlich im Widerspruch zum § 21 der Laking-Statuten steht, aber das kann an dieser Stelle nicht geklärt werden, sondern wird sicherlich ausführlichen Diskussionsstoff beim Laken zu Pfingsten 2023 bieten!
Bericht verfasst vom ULF am 29. November 2022