Talsperren: Carlsfeld, Sosa, Markersbach
Geyerscher Teich, Großer Schwarzer Teich (Erzgeb.)
Es ist relativ kalt.
8 Grad Celsius etwa
und windig.
30. Mai 2020
Talsperre Carlsfeld,
5,4 Kilometer
Pfingsten 2020: Wir treffen uns
das erste Mal zu einem Laking
unter Corona-Bedingungen,
selbst die Veteranen unter uns
können sich nicht erinnern,
so etwas schon mal
mitgemacht zu haben.
Der Putschist musste zu Hause
bleiben, hatte er doch vor
kurzem erst Laker-Nachwuchs
in die Welt gesetzt. Genauer
gesagt, war es nicht er selbst,
der ihn zur Welt gebracht hatte,
wohl war er aber auf irgendeine
schwer zu erklärende Weise
daran beteiligt.
 
Der Versuch, die Talsperre unterirdisch zu umrunden, muss abgebrochen werden. Unter Tage gibt
es hier keine Gastronomie.
Trotzdem hatten wir exakt um 12.30 Uhr die Talspeere bezwungen.
Mittagessen gibt’s in der Gaststätte „Zur Kanone“ in Sosa. Annika wird hier in die Feinheiten der
deutschen Sprache eingeführt, am Beispiel des Wortes „Rampensau“, das ihr spontan sehr gut gefällt,
auch wenn ihr die Bedeutung erst erklärt werden muss. Und sie lernt historische Gestalten kennen
wie Baron Münchhausen, dessen Erlebnisse sie staunend zur Kenntnis nimmt. Erst will sie das nicht
alles glauben, aber Statutenreiter und Ulf können mit Hilfe von authentischen Bildern aus dem Internet
hieb- und stichfest beweisen, dass die Abenteuer des Barons tatsächlich exakt so stattgefunden haben.
Posaune erzählt detailgetreu die Erlebnisse des Barons nach, wobei er sich bei der Geschichte, wie
Münchhausen sein in den Schnee gefallenes Messer mit Hilfe eines gefrorenen Urinstrahls wieder nach
oben befördert, etwas schwertut.
14.37 Uhr geht es weiter mit der Talsperre Sosa.
Statutenreiter versucht, Annika in die Grundzüge der Physik einzuführen mit der Frage:
„Wenn wir beide gleichzeitig von einer 20 cm hohen Mauer springen, wer ist als erster am Boden gelandet?“
Annika: „Ich. Weil ich jünger bin!“
                                                                                                
Um 16.55 Uhr sind wir nach 7,4 km fertig.
31. Mai: Talsperre Merkersbach. Hier das Oberbecken.
Statutenreiter nimmt im Vorbeigehen
einen Geocache mit.
Vormittags gibt es eine Besichtigung der Stadt Schwarzenberg, wo FirstKathy zeitweise ihre Lebens- und
Wirkungsstätte hatte. Versprochen waren detailreiche Erklärungen zur Stadt- und Lebensgeschichte, auf
diese Erklärungen warten aber die Teilnehmer bis heute vergeblich.
Mittags geht es in die Gaststätte „Zur Esse“, wo ein reizendes älteres Ehepaar schönes Essen und vor allem
eine wunderbare Atmosphäre zaubert.
14.05 Uhr beginnen wir das Laken mit der Talsperre Merkersbach (Unterbecken), 12 Grad und Regen,
härteste Bedingungen.
Wieder werden Geschichten erzählt. Heute zum Beispiel die Geschichte
vom Vogel Klaus, der es nie gelernt hat zu fliegen und ganz traurig ist,
als seine Freunde, die anderen Vögel in den Süden fliegen, er aber es
nicht schafft, sie zu begleiten. Auf einer Wiese bei Stuttgart versucht er,
fliegen zu lernen. Verzweifelt und allein hört er schließlich sogar auf
falsche Ratgeber, die ihm raten, er sei viel zu dick und viel zu schwer, er
solle abnehmen, dann klappt es auch mit dem Fliegen!
Erst als er vor Schwäche umgefallen ist und eine Tierärztin kommt, wird
die Sache klar: Der Vogel Klaus ist ein Strauß, der ja bekanntlich nicht
fliegen kann. Die Tierärztin erbarmt sich seiner, legt ihm einen Brustkorb
um und befestigt an dem Gurt einen Heißluftballon, mit dem dann Klaus
Richtung Süden fliegen kann, die Steuerung mit seinen Flügeln
übernehmend. Über Afrika lässt er mit seinem Schnabel die Heißluft aus
dem Ballon, um so umjubelt bei seinen Freunden, den anderen Vögeln,
zu landen.
Laker-Gruß unter Corona-Bedingungen.
Kurz vor Vollendung der Runde beschließt Annika, dass
sie den kleinen See nicht mehr machen will, womit das
Oberbecken gemeint ist. Selbst der Verlust eines Stempels
schreckt sie nicht. 16.27 Uhr sind wir fertig und haben das
Unterbecken geschafft.
16.40 Uhr Markersbach Oberbecken.
Diesmal ohne Herbert und Annika. Einer der seltenen
Fälle, wo der Weg zum See über eine Treppe hinauf führt.
Große Enttäuschung, der Kamm oben am See ist zwar von
einem asphaltierten Weg gekrönst,  aber nach ein paar
Metern versperrt ein dickes Tor die Strecke.
Um 13.20 Uhr, nach genau 45 min.
sind  3,4 km vollendet.
Und dann gehen wir auch noch zusammen Essen.
Auch die Zweifler und Nörgler sind happy
in der Gaststätte “Huthaus Geyer” an der Binge,
was hochdeutsch “Pinge” heißt und ein in sich
zusammengestürztes Bergwerk bezeichnet.
Diesen Bericht hat geschrieben
der Ulf am 18.11.2020
Montag, 1. Juni 2020: Die Stuttgarter Fraktion verbaschiedet sich infektionsbedingt (nein, kein Covid 19)
nach Hause und zurück bleiben Statutenreiter, FirsKathy und Ulf. Die drei nehmen um 10.36 Uhr
den Großen / Schwarzen Teich bei Elterlein in Angriff.
Die Strecke beginnt mit einer recht befahrenen Landtsraße,
so dass wir mit einer Startgeschwindigkeit von 6 km/h loslegen,
um möglichst schnell auf einen Waldweg zu kommen.
Um 11.00 Uhr haben wir zwei Kilometer Straße hinter uns
gelassen - endlich Ruhe....
Nachdem Annika schon beim Frühstück
schlechte Laune hatte, weil sie vorzeitig wieder nach Stuttgart zurückmusste
und deshalb nicht mitllaken konnte, bekommt
gegen 11.15 Uhr auch der Ulf schlechte Laune, weil
die verbliebenen Laker beschlossen haben, das
traditionelle Laking-Abschluss-Mittagsessen
sang-und klanglos ausfallen zu lassen.
Ein eklatanter Widerspruch zu jeder Tradition!
12.18 Uhr sind wir nach 7,9 km fertig – und Ulf hat
die beiden übrigen Laker doch schon fast überzeugt,
das gemeinsame Mittagsessen stattfinden zu lassen.
12.35 Uhr starten wir am Geyerschen Teich. Diesmal gegenden
Uhrzeigersinn. Den See zuvor waren wir im Uhrzeigersinn gelakt und
der Wechsel ist bekanntlich wichtig, damit einem beim Laken nicht
schwindlig wird. Es gibt nur einen Kurzzeitparkplatz für eine Stunde, die
Ziel-Zeit ist also vorgegeben.
Die Bevölkerung genießt die Freuden der Corona-
Lockerungen. Menschen über Menschen…
Eigentlich müssen wir uns schwer
beeilen (Kurzzeitparkplatz), was
aber deshalb schwerfällt, weil man
sich ja Corona-bedingt nicht durch
die Menschenmassen quetschen
will.
Während der Umrundung stellen
wir fest, dass der Geyersche Teich
offensichtlich schon millionenfach illegal gelakt wurde von Menschen,
die weder die Berechtigung noch die Qualifikation dafür haben!
Hier finden wir auch zum ersten Mal in der Geschichte der
Lakingbewegung einen (einheimischen) Fahrradfahrer, der vorbei will,
auch vorbeigelassen und wird und dabei sagt: Er hätte ja auch klingeln
können, was er aber nicht wollte – „… man will ja nicht die Leute
 erschrecken.“ Das mal mit schönem Gruß an die Agro-Fahrradfahrer in
Bayern!
Kurz vor dem Zieleinlauf erkennen wir an einer Badeordnung, dass wir gar nicht um den
Geyerschen Teich, sondern um den Greifenbachstauweiher gelakt sind.  Beziehungsweise um beide
gleichzeitig. Wir sind zutiefst verwirrt. Bekommen wir jetzt zwei Stempel für zwei Seen?